Als Tenor (Betonung auf der zweiten Silbe, v. lat. tenere „halten“; Mz. die Tenöre) wird die hohe männliche Gesangs-Stimmlage wie auch der Sänger (früher auch: Tenorist) derselben bezeichnet. Die Bezeichnung bildete sich mit der beginnenden Mehrstimmigkeit heraus, als man die Stimme, die den Cantus firmus hielt, Tenor nannte, während die umspielenden Gegenstimmen Contratenor hießen. Der Tonumfang der Tenorstimme reicht ungefähr von c bis a‘ – das als besondere Leistung und Fähigkeit sprichwörtliche hohe C liegt noch eine kleine Terz darüber. Der höchste Ton, der in der Opernliteratur für einen Tenor vorkommt, ist jedoch das hohe F, eine weitere Quart über dem hohen C; nur ganz wenige Tenöre waren und sind in der Lage, diese Note zu singen. Die Notation erfolgt im Normalfall oktavierend im Violinschlüssel mit einer darunterge- stellten kleinen „8“.